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Tiere helfen Menschen:
Tiere als Therapeuten helfen Leiden lindern!

Ein neuartiges Projekt in Rostock beweist eindringlich, daß die Jahrtausend alte Lebensgemeinschaft zwischen Mensch und Tier viel mehr als nur reiner Selbstzweck ist. Das Tierheim Schlage in der Nähe von Rostock hat es sich zum Ziel gesetzt, Menschen und ihren Tierheim-Tieren zu helfen.

Es ist schon erstaunlich, welche Veränderungen der Besuch der Pekinesenhündin Sarah aus dem Tierheim bei dem 15-jährigen im Rollstuhl sitzenden Christian bewirkt. Durch den Kontakt mit der Hündin lösen sich bei Christian Spannungen und Verkrampfungen. Anette Dallus, die ein Wohnheim für schwerstbehinderte Kinder in Rostock leitet weiß zu berichten: "Christian wird ruhiger und seine gestörte Motorik arbeitet zielgerichteter." Im Gegensatz zu den Menschen ist die Hündin Sarah nicht für den sogenannten "Aschenputtel"-Effekt anfällig. Dieser Effekt führt bei Menschen zur Ausgrenzung von z.B. Behinderten, Kranken oder Menschen, die auf irgendeine andere Art anders sind als der Rest der Gesellschaft. Tiere begegnen diesen Menschen allerdings völlig vorurteilsfrei.

Genau diesen Effekt macht sich Norbert Schlösser, der das Projekt leitet, zunutze. Mit ausgewählten Tieren statten Projektmitarbeiter durch Alter, Krankheit oder Behinderung isolierte Menschen gezielt Besuche ab. Die positive Wirkung dieser Mensch-Tier-Beziehung hilft den Betroffenen dabei, neue Lebensinhalte, Kraft für einen Neuanfang zu finden oder sich an eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu gewöhnen. Durch das Projekt wird aber auch den Tierheim-Tieren geholfen, da sie menschlichen Kontakt und Zuneigung erhalten.

Wissenschaftlich betreut wird dieses Projekt von Professor Erhard Olbrich, der sich bereits seit Anfang der 80er Jahre an der Universität Nürnberg/Erlangen als Psychologe mit dieser Thematik befasste: "Hier Profitieren in bislang einmaliger Weise die einbezogenen Menschen und zugleich wird das Schicksal der Heimtiere im Sinne des Tierschutzes verbessert. "


(TASSO-Tiernotruf/Winter 2000)