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                                                                                    Pressemitteilung vom 4. Mai 2000


   Anlässlich der am 4. und 5. Mai in Düsseldorf tagenden Innenministerkonferenz zum Thema "Kampfhunde" hat der Bundesverband Praktischer Tierärzte e. V. an die Minister appelliert, die Gefährlichkeit von Hunden nicht von der Rasse abhängig zu machen, sondern vielmehr das Gespann "Mensch-Hund" in den Mittelpunkt der Beschlüsse zu stellen.

   Jeder Hund weist wesensbedingt Anlagen auf, die ihn gefährlich werden lassen können, wenn sie missbräuchlich entwickelt werden. Diesen Sachverhalt stellt die Statistik der Unfälle mit Hunden des Deutschen Städtetages unter Beweis. In gleicher Weise belegen Studien von Verhaltensforschern, dass bestimmte Rassen nicht a priori gefährlich sind.

   Aggressive Hunde finden sich in jeder Rasse wie auch bei Mischlingen. Sie sind das Ergebnis eines Missbrauchs von Anlagen der Hunde oder bewusster falscher Haltung und Erziehung. Da Zucht, Aufzucht, Erziehung und Training entscheidend von Menschen beeinflusst wird, ist demzufolge jeder Schadensfall nicht nur dem Hund, sondern auch dem Halter zuzuordnen. Zuchtverbote für einzelne Rassen führen lediglich dazu, dass verantwortungsvolle Züchter dieser Rassen ihre kontrollierte Zucht von sozialverträglichen Hunden aufgeben müssen.

    Verantwortungslose Menschen werden unkontrollierte Zucht mit aggressiven Tieren im Untergrund weiter betreiben, Tiere aus dem Ausland importieren oder auf andere erlaubte Rassen ausweichen und diese auf Aggressivität züchten.

   Nach Auffassung des Bundesverbandes Praktischer Tierärzte e. V. kann Schutz und Sicherheit der Bevölkerung nur durch individuelle Reglementierungen von Halter und Hund gewährleistet werden. Der Verband fordert deshalb für eine bundeseinheitliche Gesetzgebung folgenden Inhalt:

• Individuelle Registrierung und Reglementierung aller auffällig gewordenen
   Halter und Hunde
• Schulungsauflage für Halter auffällig gewordener Hunde
• Kennzeichnungspflicht per Mikrochip und Hundepass für alle Hunde
• Effektiver Sachkunde- und Zuverlässigkeitsnachweis für alle Züchter
• Wesenstest für Zuchthunde und auffällig gewordene Hunde

   Die praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzte sind bereit, ihren Sachverstand und ihre Erfahrung bei der Erarbeitung einer entsprechenden Verordnung einzubringen.

(Beitrag als PDF-Dokument - 173 KB>>)

(Quelle: http://www.tieraerzteverband.de/presseschtzgfhd.htm )