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Stellungnahme des Bundesverbandes Praktischer Tierärzte e. V.

   Anlässlich der im Wege von Eilverordnungen angedachten Maßnahmen zur Einschränkung von Haltung und Zucht einzelner Hunderassen hat der Bundesverband Praktischer Tierärzte e. V. (BPT) in seinem heutigen Schreiben an alle Ministerpräsidenten und Innenminister der Länder appelliert, sachgemäße und rechtlich fundierte Entscheidungen zu treffen.

   Der Tod des sechsjährigen Kindes in Hamburg hat der gesamten Problematik "Gefährliche Hunde" eine völlig neue, emotionale und rationale Qualität in der öffentlichen und veröffentlichten Meinung verliehen. Dem berechtigten Interesse der Bürger auf sofortige Beseitigung dieses Bedrohungspotentials steht die Handlungsnot von Exekutive und Legislative gegenüber. Größtmögliche Effektivität ist aber nur durch ebenso rasches wie besonnenes Handeln zu erreichen. Blinder Aktionismus dagegen verdrängt das Gewaltproblem auf andere Bereiche, produziert sinnlosen Verwaltungsaufwand und erzeugt massenhaft Ungerechtigkeiten, die gerichtlichen Überprüfungen nicht standhalten werden.

   Aus diesem Grund hat der BPT in seiner Stellungnahme an die Ministerpräsidenten und Innenminister der Länder auf die rechtlich nicht haltbaren, nicht kontrollierbaren und ethologisch bedenklichen Maßnahmen hingewiesen, die in den verschiedenen Bundesländern diskutiert werden bzw. in Form von Eilverordnungen bereits verabschiedet worden sind.

   Vernünftige gesetzliche Regelungen müssen nach Auffassung des BPT den Missbrauch treibenden Menschen (Züchter und Halter) in den Mittelpunkt der zu ergreifenden Maßnahmen stellen. Sie müssen auf die Sicherung einer sozial korrekten Züchtung und Haltung der Tiere ausgerichtet sein und dürfen nicht in einen "Rund-um-Schlag" gegen eine Vielzahl (großer) Hunde ausarten.

(Quelle: www.tieraerzteverband.de PM vom 05.07.2000)